Wildvogelfütterung im Winter
Zu dieser Thematik gibt es verschiedene Meinungen. Die Befürworter wollen in Zeiten der Nahrungsknappheit die Vögel unterstützen. Gegner hingegen sehen in der Vogelfütterung im Winter zahlreiche Nachteile, die sich jedoch größtenteils widerlegen lassen. Fakt ist, dass eine Fütterung von Wildvögeln im Winter nur sinnvoll ist, wenn sie artgerecht erfolgt und den Bedürfnissen der vorkommenden Arten entspricht.
Wildvögel haben es im Winter schwer, da es in Ballungsräumen inzwischen oft nicht genügend natürliche Nahrungsquellen gibt. Dies ist eine Folge von „aufgeräumten“ Gärten, gerodetem Gebüsch oder intensiv betriebener Landwirtschaft, was keinen Platz für Wildkräuter bietet. Außerdem gilt: Je kleiner der Vogel ist, desto mehr Energie benötigt das Tier, um nicht zu erfrieren. Die Fettreserven müssen täglich neu aufgefüllt werden. Daher nutzen die Vögel bis zu 85% des Tages für die Futtersuche. Wenn wenig Nahrungsquellen vorhanden sind, müssen für die Suche weite Strecken zurückgelegt werden, was wiederum Energie kostet, die eventuell dann in kalten Winternächten fehlt.
Was muss beachtet werden?
Da Wildvögel die Futterstandorte kennen müssen, sollte frühzeitig mit der Fütterung begonnen werden. Wenn wenig natürliche Nahrung zur Verfügung steht, sollte bereits im September mit der Fütterung begonnen werden. Diese kann dann gerne bis in den April oder Mai hinein erfolgen, damit die Alttiere außerdem bei der Jungvogelaufzucht unterstützt werden. Ganz nebenbei profitieren davon außerdem alle vorkommenden Zugvögel, die vor Abreise bzw. nach Ankunft ihre Energiedefizite auffüllen können, was die Überlebenschance erhöht. Der Futterstandort muss sicher sein, damit die Nahrungsaufnahme in Ruhe erfolgen kann. Ideal ist ein Platz, der an drei Seiten frei ist, um einen Rundumblick zu gewährleisten. Die vierte Seite sollte sich zudem nicht direkt an einem Dickicht befinden, jedoch auch nicht zu weit weg sein, damit die Wildvögel Schutz im Gefahrenfall suchen können (ca. 2m Abstand).
Auch die Wahl des Futterhauses spielt bei dem Erfolg oder Misserfolg der Vogelfütterung eine entscheidende Rolle. Im Vorfeld sollte beobachtet werden, welche Arten überhaupt vorkommen. Meisen, Buntspechte und Kleiber mögen am liebsten hängend befestigte und frei schwingende Futterplätze. Amseln, Sperlinge, Finken oder Rotkehlchen bevorzugen hingegen einen fest montierten Futterplatz. Dann gibt es aber auch Arten, die ihre Nahrung meist am Boden aufnehmen (z.B. Stare). Es sollte beispielsweise auf Meisenknödel mit Netzen verzichtet werten, da diese auch Gefahren für die Vögel mit sich bringen und die Umwelt belasten. Alternativ gibt es im Handel inzwischen Meisenknödel ohne Netze oder Futterhölzer in verschiedenen Ausführungen (z.B. Holzstücke oder halbe Kokosnussschalen). Auf den Kauf von roten Futterhäuschen sollte verzichtet werden, da diese Farbe ein Alarmsignal für einige Vögel darstellt und sie deshalb von dem Futterplatz eher vertrieben werden. Die Hygiene am Futterplatz hat eine große Bedeutung. Deshalb sollte immer nur so viel Futter angeboten werden, wie in maximal zwei Tagen gefressen wird.
Die Qualität und die Auswahl des Futters sind von entscheidender Bedeutung. Futtermittel, die für die Nahrungsspezialisten unter unseren heimischen Wildvögeln geeignet sind, sucht man in Supermärkten und Baumärkten meist vergebens. Erfahrungsgemäß bietet der Zoofachhandel oft qualitativ hochwertiges Futter an, allerdings gibt es auch hier leider immer wieder billig produzierte Ware. Am besten besorgt man sehr hochwertiges Futter bei Händlern, die sich auf Vogelnahrung und Naturschutzzubehör spezialisiert haben.
Hier eine Auswahl von spezialisierten Händlern:
Dies war ein kurzer und knapper Überblick zum Thema „Wildvogelfütterung im Winter“. Wenn Sie sich noch genauer zu dieser Thematik informieren wollen, ist die Homepage wildvogelhilfe.org sehr empfehlenswert. Diese Seite hat sich voll und ganz den Wildvögeln verschrieben und liefert immer sehr gute Tipps, egal ob es um Winterfütterung oder um andere Belange bezüglich Wildvögeln geht.
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